Es war im Jahre 1984 als sich mehrere Vereine zusammensetzten, und eine Rennserie für Jedermann ins Leben riefen. Es sollte jeder mit einem entsprechendem Fahrzeug teilnehmen können, auch wenn er nicht im DMC (Deutscher Minicar Club) Mitglied war. Dieses Konzept war von Anfang an sehr erfolgreich. Das bestätigten auch die großen Starterfelder von teilweise über 100 Teilnehmern. Es wurden meist 6 bis 7 Rennen ausgetragen, für die jeweils, der Platzierung entsprechend, Punkte vergeben wurden. Das Ergebnis mit der geringsten Punktezahl kam nicht in die Wertung. Die Punkte der einzelnen Rennen wurden addiert, und ergaben die Rangliste. Nach dieser Rangliste wurde am Ende jeder Saison die Siegerehrung durchgeführt. Bei gemütlicher Atmosphäre traf man sich Samstag abends im Bürgerhaus, Restaurant oder sogar mal in einem Schloss. Bei reichhaltigem Buffet konnte man schlemmen und bei der Musik der Band wurde zum Tanz aufgefordert. Die Tombola mit ihren großzügigen Preisen war ebenfalls ein Höhepunkt des Abends.
Im Verlauf dieser 35 Jahre kam es auch zu dem einen oder anderen Wechsel der austragenden Vereine. Da löste sich ein Verein auf und ein neuer Buggy-Verein wurde gegründet. Vereine, wie z. B.. der RC-BC Büdingen, WMC Wiesbaden, RC-BC Elz, MSC Eschbach, RCCI Rodalben, MCG Eschwege, RC Rodgau und der RCBC Flemlingen haben genauso erfolgreich die Rennen ausgetragen wie die heutigen Vereine. „Ans Ziel kommen“ bedeutete damals für die meisten Teilnehmer sehr viel Arbeit mit den Buggys. So mussten fast alle Modelle mit verstärkten Tuningteilen ausgerüstet werden, um überhaupt die Renndauer heil zu überstehen.
Die meisten Fahrzeuge hatten damals noch Radaufhängungen aus Aluminiumdruckguss. Schon bei relativ kleinen Crashs brach dann auch öfters die Radaufhängung. Neben den Hinterrad- oder Vorderrad angetriebenen Buggys setzten sich immer stärker die Allrad angetriebenen Fahrzeuge durch. Sie waren einfacher zu steuern und hatten einen wesentlich besseren Vortrieb. Durch den komplizierteren Antrieb ergaben sich neue Schwachstellen. So wurde zum Beispiel beim Land Jump die Vorder- wie auch die Hinterachse mit einer langen Miniaturkette angetrieben. Bedingt durch die offene Bauweise war der Verschleiß der Kette durch den Sand und Dreck sehr groß. So musste teilweise während der Finalläufe ein oder zwei Kettenglieder entfernt werden, um die nötige Kettenspannung wieder herzustellen. Der nachträgliche Einbau eines automatischen Kettenspanners brachte hier schon Verbesserung. Serienmäßig hatten die meisten Fahrzeuge Anfang der 80er Jahre keine Differenziale eingebaut. Selbst bei den Allrad-Buggys waren an der Vorderachse nur Freiläufe eingebaut, und die Hinterachse war als Starrachse konzipiert. So mussten die teuren Differenziale damals als Tuningteile nachgerüstet werden.
Die Motoren hatten damals eine Leistung von knapp 1 PS. Das Laufverhalten der Motoren konnte man eher als kritisch bezeichnen, denn es war selten, dass bei den 30minütigen Endläufen ein Motor durchlief. Die Rundenzählung bestand in den Anfangsjahren noch aus acht Zeitnehmern. Jeder Zeitnehmer konzentrierte sich auf ein Auto, notierte die Rundenanzahl und stoppte die Zeit. Da es keine ausgehängten Rundenprotokolle gab, konnte man das Ergebnis nicht überprüfen.
Gestartet wurde meist aus sogenannten Startanlagen. Hierbei wurden die acht Fahrzeuge nebeneinander mit einem Abstand von nur wenigen Zentimetern vor ein Brett gestellt. Beim Start klappte der Starter das Brett um, und alle acht Fahrzeuge fuhren mehr oder weniger gleichzeitig los. Durch den geringen Abstand der Autos gab es meist eine kräftige Startkollision.
Im Laufe der Jahre wurden Buggys mit Kunststoffaufhängungen meist als doppelte Querlenkerkonstruktion entwickelt. Der Kettenantrieb von Vorder- zu Hinterachse wurde durch den robusteren Kardanantrieb abgelöst. Wurden die Fahrzeuge zu Beginn meist mit Überrollkäfigen aus massiven Aluminiumschweißkonstruktionen geschützt, so sah man Mitte der achtziger Jahre überwiegend nur noch Karosserien aus dünnem Polycarbonat.
Einige mutige Konstruktionen von Fahrzeugen, wie etwa Allradlenkung oder der Antrieb von Vorder- und Hinterachse über Zahnriemen bis zum sogenannten Klappchassis, bei dem die komplette Hinterachse über ein „Scharnier“ und einer Feder-Dämpfereinheit einfedern konnte, setzten sich nicht durch.
Heute sind die Buggys in der Baukastenversion schon extrem haltbar. Es liegen fast immer sehr gute Bauanleitungen bei, und die Passgenauigkeit der Teile ist meist sehr gut. In der Regel werden auf den Rennen nur 4WD-Fahrzeuge mit drei Differenzialen eingesetzt.
Die Motoren leisten heute ca. 2 PS und überzeugen durch gutes Laufverhalten und – bei pfleglichem Umgang auch durchlängere Haltbarkeit.
Seit 2006 werden die Rennen in 2 Verbrenner-Klassen ausgetragen (Hobby und Expert) mit dem Ziel, den Leistungsdruck bei Hobbyfahrern zu minimieren und dadurch den Spaßfaktor – das Hobby – in den Vordergrund zu stellen. Aus diesem Grund wurde 2012 ein Reifenreglement ins Leben gerufen, welches für alle Teilnehmer nur bestimmte Reifen zulässt.
Bei der beliebten Siegerehrung am Ende der Saison werden die Pokale der Gesamtwertung vergeben. Hier trifft man sich nochmals in gemütlicher Atmosphäre, um über die vergangene Saison zu plaudern.
Seit einigen Jahren gibt es für unsere 1:8er Fahrzeuge eine neue Klasse mit Elektroantrieb. Diese Klasse gewinnt, bedingt durch die immer härter werdenden Lärmvorschriften, zunehmend an Bedeutung.
Seit 2012 ist die neue Klasse 1:8 Elektro auch in unseren Hessen-Cup Veranstaltungen integriert.
Beide Klassen Buggy, Elektro werden bei der gleichen Veranstaltung, aber in getrennten Klassen gefahren.